Zugriffe: 6687

Biographie

(J.-G. Nehls)

Als ich am 14. 02. 1918 geboren wurde, war mein Vater im Westen an der Front. Mutters Schwester Clara Wiese war zu dieser Zeit Hilfe und die Hebamme Frau Gads aus Mestlin leistete Beistand.

1924 kam ich zur "Lütt Schaul", der Grundschule mit Carl Schultz als Lehrer und Schulleiter, blieb dort 3 Jahre und kam dann zur "Grot Schaul" bei Köster Wendt. 1928, Ostern, kam ich zur Großen Stadtschule nach Wismar, wohl weil Onkel Otto und Tante Mariechen Wiese dort zur Schule gegangen sind. Ostern 1934 glaubte ich, genug gelernt zu haben und begab mich in die Hände meines Vaters. 1937/38 ein halbes Jahr Arbeitsdienst in Neubrandenburg und ab November 1938 Artillerist in Perleberg. Bei einer Fahrschulfahrt im Juli 1939 mit Beiwagenkrad fuhr uns der Fahrer in einer Rechtskurve in Falkenhagen bei Pritzwalk gegen eine Hausecke. Der Fahrer war sofort tot, ich lag bis 19. 12. 1939 in verschiedenen Lazaretten. Im April 1940 war ich wieder daheim und kehrte dann zur alten Einheit zurück. Anschließend im Balkan und Rußland bis Juli 1942 im Fronteinsatz kam ich übers Lazarett wieder in die Heimat. Es folgte soldatischer Einsatz bis 23. 4. 1945, dann die Gefangenschaft im Westen bis 9. November 1946. Schwarz ging es über die Grenze nach Hause. Der Hof wurde auf mich zum 1. 1. 1947 überschrieben. Ich wirtschaftete in der Hoffnung, daß es einmal besser werden würde. Doch dann flüchtete ich mit Vater und der Familie am 27. 7. 1952 nach Westberlin.

So schreibt die Schweriner Volkszeitung Nr. 32 vom 07. 02. 1958:

"Heute, an diesem Tage, werden die Gedanken vieler, die hier im Saal sitzen, um einige Jahre zurückgehen. 1953 war es. Die Feinde unseres sozialistischen Aufbaus wollten uns einen Schlag versetzen. Durch Flüsterpropaganda, durch den RIAS und durch Agentenarbeit hatten sie unter den Großbauern in Ruest ihre Opfer gefunden. Mit einem Schlag hatten, bis auf wenige Ausnahmen, alle Ruester Großbauern unseren Arbeiter- und Bauernstaat verlassen.

Das Vieh halb verhungert, kein Saatgut, kein Futter war vorhanden, alles hatten die Großbauern vor ihrer Flucht verschoben oder es war irgendwie verschwunden."

 

Erinnerungen bis 1945

(J.-G. Nehls)

Sie beginnen etwa 1924, als ich zur Schule kam. Der Lehrer Karl Schulz hatte die Schüler in drei Klassen (Lütt Schaul). Dann kamen sie zur Großen Schule (Grot Schaul), die Lehrer Wendt leitete. Die großen Schüler konnte er auf Grund seines Alters nicht mehr so recht regieren.

Vor 1930 gab es mehr Schnee als später. Einmal war so viel Schnee gefallen, daß nur die Spitzen der Koppelpfähle zu sehen waren. Die Teiche froren meistens zu, so daß wir in jüngeren Jahren mit dem "Peikschläden" auf dem Eis umherfuhren. Der kleine Schlitten war aus Holz mit Bögen für die Fußspitzen und einem Rundeisen unter der Kufe. Er wurde fortbewegt mittels einer Stange, an deren unteren Ende eine eiserne Spitze war. Rodelschlitten gab es zu der Zeit in Ruest noch nicht. Des öfteren schlief ich bei meinem Großvater Wiese. Eines Nachts klopfte der Nachbar ans Fenster und sagte, daß es auf dem Ruester Hof brenne. Wir beide los. Es brannte die Scheune vom Gastwirt und Bauer Brenncke (um 1930).

Am 28. August 1944 brannten Scheune und Viehhaus der Hufe XIII ab. Gegen Abend hatten die Franzosen Grünfutter geholt. Mein Vater, der ein paar Tage vorher aus dem Lübzer Krankenhaus gekommen war, stand in der Haustür und wollte den beiden Franzosen etwas sagen, als es grell aufleuchtete. Ein Blitz schlug in die Scheune ein und lief über den Hof in das Viehhaus. Beide Gebäude brannten im Nu lichterloh bis auf die Grundmauern nieder, bis auf eine Kornmiete mitsamt der Ernte, Schrotmühle, Häckselmaschine, Breitsäer, Kleesaatmaschine, zwei Kutschwagen, zwei Ackerwagen und anderem Gerät. Zum Glück stand der Dreschsatz an der Kornmiete. Der große Kastanienbaum vor dem Haus hielt einen Brand des Wohnhauses ab. Er wurde aber auch vernichtet. Feuerwehren aus Ruest, Mestlin und Groß Niendorf rückten an und löschten, so gut es ging. Dabei pumpten sie den Teich total leer. Als Vater im Lübzer Krankenhaus lag, hatte ich in paar Tage Ernteurlaub bekommen, war aber bereits seit einer Woche wieder in der Garnison in Rerik. Trotzdem bekam ich sofort Sonderurlaub. Alle Bauern halfen nach ihren Möglichkeiten, machten Fuhrdienste und so weiter. Besonders stand der Bauer Gehrkens meinen Eltern zur Seite. Aber es war letztlich doch alles vergebens. Denn als eine Scheune als Behelf für Rindvieh und Pferde fertig war, kam das Kriegsende und das Chaos. Mein Bruder starb im Dezember 1943 in Weimar in einem Lazarett. 1944 der Brand, das Kriegsende 1945, die ständigen Bedrohungen gegen meinen Vater - das war zuviel für meine Mutter. Sie tötete sich am 6. Mai 1945. Ich war zu der Zeit im Westen in Gefangenschaft.

 

Nachlese

(J.-G. Nehls)

Über die Zeit von 1953 - 1990 kann nicht berichtet werden, weil die meisten Einwohner in der Bundesrepublik sind. Vielleicht schreibt ein Daheimgebliebener darüber!!!

Der Zerfall von Ruest ist erschreckend. Wüst liegen die Höfe III, V, VI, VII, IX, XIII, XIV, XV, XVIII, XIX, XX, XXIII, XXIV und sind meistens vollständig abgetragen.

Es stehen noch bei (1) Wohnhaus und Scheune, (IV) Wohnhaus, (VIII) Scheune, (X) Wohnhaus, Scheune, Viehhaus im Zerfall, (XVI) Wohnhaus, Stall, Feldscheune, (XVII) Wohnhaus, Stall, (XXI) Wohnhaus, Viehstall, (XXII) Halbruine Viehhaus, (XXV) Wohnhaus, Halbruine Stall, (XXVI) Wohnhaus.

Die alte Schule und das Armenhaus wurden abgerissen. Die neue Schule war bis jetzt Altenheim (1993). Von der Molkerei steht nur noch das Wohnhaus und der Stall. Die Gebäude auf den Höfen von Lorenz, Blodow und Rüter sind noch intakt. Die Häuslerei Prestin / Bobzin, der Katen von P. Cords und Rieck sind abgerissen. Am 21. 12. 1957 schreibt Willi Hinrich aus Parchim, der im Sommer 1952 im Ernteeinsatz bei Ruest war wie folgt: “Als Erntehelfer war ich in Ruest eingesetzt. Hier konnte jeder mit eigenen Augen sehen, wie das Eigentum der geflüchteten Bauern so langsam zu Grunde ging. Man gewann den Eindruck, daß man sich in einer seit Jahren von Menschen verlassenen Siedlung befand. Die Erinnerung an manche Tage des Krieges waren wieder voll wach. Bauerngehöfte habe ich nur 3-4 kennengelernt und zwar die ersten, wenn man von der Straße her (Molkerei) ins Dorf kam. In den meisten Stuben und Räumen standen nur Betten mit Matratzen, Schränke und Kommoden, die meisten umgekippt und ausgeräumt. An einem Sonntag waren wir dort, wie gerade vorher eine größere Anzahl Bauern abgehauen waren. Zu der Zeit sah es sehr trostlos aus."

In Ruest lebten am 1.8.1945 223 Einwohner und 109 Flüchtlinge. Im Juni 1994 lebten im eigentlichen Dorf Ruest noch 12 Einwohner.

 

ANLAGEN:

Bauern in RUEST um 1840

  1. der Erbpächter Friederich Köpcke von der Hufe Nr. II
  2. der Erbpächter Joachim Dieckmann von der Hufe Nr. IV
  3. der Erbpächter Johann Weltzin von der Hufe Nr. V
  4. der Erbpächter Joachim Westphal von der Hufe Nr. VI
  5. der Erbpächter Johann Wiese von der Hufe VIII
  6. der Erbpächter Johann Cords von der Hufe X
  7. der Erbpächter Johann Garling von der Hufe Nr. XI
  8. der Erbpächter Johann Ehmcke von der Hufe Nr. XII
  9. der Erbpächter Johann Nehls von der Hufe Nr. XIII
  10. der Erbpächter Friederich Garling von der Hufe Nr. XIV
  11. der Erbpächter Joachim Weltzin von der Hufe Nr. XV
  12. für den minorennen Gehöfts-Erben Johann Krüger von der Hufe Nr. XVI

     dessen Vormund der obengedachte Erbpächter Johann Ehmcke

  1. der Erbpächter Joachim Möller von der Hufe Nr. XVII
  2. der Erbpächter Johann Sternberg von der Hufe Nr. XIX
  3. der Erbpächter Friederich Zülck von der Hufe Nr. XX
  4. der Erbpächter Johann Friederich Cords von der Hufe Nr. XXI
  5. der Erbpächter Friederich Stüdemann von der Hufe Nr. XXII
  6. der Erbpächter Joh. Heinrich Garling von der Hufe Nr. XXIII
  7. der Erbächter Johann Borchert von der Hufe Nr. XXIV
  8. der Schulze Johann Hahn von der Hufe Nr. XXV
  9. der Erbpächter Friederich Cords von der Hufe Nr. XXVI
  10. Erbkrügerhof Rieck Hufe I
  11. Erbpächter Friederich Müller (Büthberg) Hufe III
  12. Erbpächter Joachim Nehls Hufe VII
  13. Erbpächter Soltwedel Hufe IX
  14. Erbpächter Johann Garling Hufe XVIII

 

 

 

Schulzen und Bürgermeister von Ruest

1665 / 1680 Jochim Wiese   Westphal
1704 Paschen Wiese   bis Mai 1945 Marten
1759 Joh. Wiese 1945 Franz Sternberg
1783 und ff. Schulzenamt durch die   Willi Stachorra
  Familie Hahn ausgeübt 1947 Benno Ciesniewski
1867 Rieck   Sedelke
ab 1904 Westphal 1948 Fritz Riegel
  Ernst Rieck 1949 August Sparr
  Richard Hahn   Danach Auflösung der Gemeinde
  Hermann Garling (XIV)   Ruest, eingemeindet nach Mestlin

 

 

Aus dem Adreßbuch

für Stadt und Amt Parchim von 1933

Ruest Standesamtbezirk: Mestlin
Entfernung von Parchim: 24 Kilometer   Standesbeamter: Lehrer Erich Fründt, Mestlin
Postort: Mestlin Gendarmerie: Goldberg
Bahnstation: Below Gemeindevorsteher: Hofbesitzer
Schulverband: Ruest Hermann Garling, Mestlin 14
Lehrer: Wilhelm Martin Gemeinde: 298 Einwohner
Kirchspiel: Ruest - Mestlin  

 

        Bartels, Rudolf, Arbeiter Hof 26

        Bobzin, Dorothea, Wwe., Häuslerei 1

         -Willy, Arbeiter, Häusler 1

        Bremcke, Heinrich, Altenteiler, Hof 1

         -Johannes, Gastwirt, Hofbes. 1, Mestlin 11

        Cords, Frida, Rentnerin Hof 10

         - Karl, Hofbesitzer 10, Mestlin 20

         - Martha, Wwe., Hof 2, Mestlin 38

         - Minna, Hofpächterin 21

         - Paul, Hofbesitzer 26

         Dankert, Otto, Landwirt, Hof 4, Mestlin 42

         Dau, Hans, Stellmacher, Hof 5

         - Karl, Stellmacher, Hof 24

         - Wilhelm, Kaufmann, Häusler 5

         Dieckmann, Anna, Altenteilerin, Hof 23

         - Fritz, Hofbesizer 4

         - Paul, Hofbesitzer 23

         Ehmke, Johannes, Hofbes. 12, Mestlin 21

         Eschenburg, Bertha, Wwe., Hof 15

         Flotow, Emil, Landwirt, Hof 7, Mestlin 35

         Gads, Paul, Straßenarbeiter, Hof 26

         Garling, Hermann, Hofbes. 11, Mestlin 25

          -Hermann, Hofbesitzer 14, Mestlin 14

          -Johanna, Altenteilerin, Hof 11    

          -Sophie, Altenteilerin, Hof 14

         Gehrkens, Friedr., Hofbes. 3 u. 5, Mestlin 1

         Hahn, Richard, Gastwirt, Hofbesitzer 25,

                                                   Mestlin 15

         Hartwig, Friedrich, Obermeiler, Hof 3

         Jarchow, Christian, Altenteiler, Hof 18

         - Walter, Hofbesitzer 18

         Köpke, Günther, Wirtschafter, Hof 3

         Kröger, Dorothea, Altenteilerin, Hof 16

         - Paul, Hofbesitzer 16, Mestlin 48

         Lappe, Friedrich, Forstarbeiter, Häusler 2

         Lorenz, Hans, Büdner 1

         - Wilhelm, Altenteiler, Büdnerei 1

         Lübke, Adolf, Schuhmacher, Hof 21

         Marten, Wilhelm, Lehrer, Schule

         Mielandt, Walter, Hofbesitzer 2

         Molkereigenossenschaft, Mestlin 22

         Möller, Johannes, Hofbes. 17, Mestlin 49

         - Minna, Rentnerin, Hof17

         Nehls, Joachim, Altenteiler, Hof 7

         -Johannes, Hofbesitzer 13, Mestlin 13

         Nieland, Walter, Hofbesitzer, Mestlin 52

         Piontek, Bruno, Arbeiter, Hof 5

         - Minna, Wwe., Hof 5

         Prestin, Hermann, Schmied.mst., Häusl. 1

         Rieck, Ernst, Hofbesitzer 24, Mestlin 10

         Rüter, Ernst, Ingenieur u. Schmied,

                            Häusler 3, Mestlin 46

         - Ferdinand, Schmiedemeister, Büdner 2

         - Hans, Schmied, Häuslerei 3

         Schröder, Wilhelm, Arbeiter, Hof 5

         Schulz, Erich, Molkereiverwalter,

                           Molkerei, Mestlin 22

         Soldwedel, Hermann, Hofbesitzer 9

         Spar, August Arbeiter, Häuslerei 2

         Steinfatt, Christian, Hofbesitzer 22

         Sternberg, Franz, Kaufmann, Hof 19

         - Rudolf, Hofbesitzer 19

         Wagner, Marie, Wwe., Hof 3

         Wahls, Erich, Hofbesitzer 8, Mestlin 16

         Weltzien, Heinrich, Hofbes. 15, Mestlin 39

         Westphal, Ernst, Hofbesitzer 6, Mestlin 40

         Zülk, Franz, Hofbesitzer 20, Mestlin 2

 

 

Einwohner von Ruest 1951/52

Hufe I Emma Brenncke           Ruester Krug
Hufe II Liesbeth Nieland           Pächter Derwanz
Hufe III Büthberg                    Neubauern
Hufe IV Dankert
Hufe V vor dem 1.WK zum Büthberg
Hufe VI Ilse Lynnies / Westphal
Hufe VII Ida Rintsche
Hufe VIII Clara Wahls
Hufe IX Hermann Soltwedel             Pächter Emil Peglau
Hufe X Hans Cords
Hufe XI Irene Holz
Hufe XII Werner und Hans Ehmcke
Hufe XIII Johann-Georg Nehls
Hufe XIV Heinrich Radtke
Hufe XV Paul Weltzin
Hufe XVI Ida Kröger / Dollase
Hufe XVII Hans Möller
Hufe VIII Else Jarchow
Hufe XIX Liesbeth Dau
Hufe XX Hans Zülck
Hufe XXI Wolfram Cords / Adrian
Hufe XXII Stenfatt, Voss, Kientopp
Hufe XXIII Paul Dieckmann
Hufe XXIV Alfred Rieck
Hufe XXV Richard Hahn jun.
Hufe XXVI Paul Cords

 

Büdner:      Fritz Steinfatt       Eckehardt Hubert   Hans Lorenz     Günther Blodow

Neubauern vom Büthberg (unvollständig)

Stolz, Ratz, Heigel, Trenk, Bartolizius, Krumbis, Grigat, Trittelfitz, Bosse, Schäfer, Blödow, Riegel, Kopper, Runge, Sosnowski, Grossnik, Tolkstorf, Raudonus, Otto Dankert, Paschen, Christopher, Wahrmann, Hans Dau, Brüning, Loschewski, Krüger.

 

Häusler:     Willi Bobzin, Wilhelm Dau, Hermann Prestin, Ernst Rüter, August Sparr, Lappe.

 

Die alte Feldmark Ruest      (Auszug aus der DVK von 1777)

Feldmark Ruest 1777

Die Feldmark Ruest nach 1833 mit den Ausbauten und anderen Besonderheiten

Feldmark Ruest mit Hufen

 

Flurnamen der alten Feldmark (bis 1833)

(B. Keuthe, unter hauptsächlicher Verwendung einer Kopie der Directorialvermessungskarte von 1777)

Bade Kuhl: Bereits 1777 aufgeführt. Als Badestelle der Dorfjugend bekannt.

Barckhorst: Birkenhorst

Bark Soll: Birkensoll

Baßberg, FK 1942: Bedeutung unklar. Vielleicht durch falsche Schreibweise entstanden.

Bauckhorst: Buchenhorst, auch Ruge Horst genannt, im Brandmoor am Ort.

Blanck Soll 1777, Dat schwat Soll, FK 1942: Das blanke oder schwarze Soll     

südlich von Ruest. Blank in der Bedeutung "unbewachsen".

Blancke Ding, Blamkending, FK 1942: Aus Verschleifung entstanden (Blank

  Diek?), ein Teich am Ruester Krug. An seinen Ufern wurden früher Baumstämme zu 

  Bretter verarbeitet. Dafür waren mehrere Gruben angelegt. Den Baumstamm legte man

  über die Grube. Die Säge bedienten zwei Personen, eine in der Grube, die andere stand

  über dem Stamm. Beim Baden in diesem Teich mußte man sich vor den vielen Untiefen

  vorsehen.

Brand Mohr, das: Ein ausgestrecktes Moor südöstlich am Dorf mit mehreren Horsten.

Brinck, in den: Eine Anhöhe zwischen dem Weg nach Kadow und dem

  Brandmoor südlich am Ort~ später Bleiche genannt.

Budenberg: Am Ruester Krug. Buden - von Büdner.

Buerfelds Soll: Nach dem daneben befindlichen Bauerfeld benannt.

Bultsahl, Lütt und Grot Bült Sahl: Kleines und Großes Binsensoll

Büthberg: Büth-Beute, sinngemäß besser Tausch, Wechsel-das Land, welches zur  

   Feldmark vom untergegangenen Dorf am Glockenmoor dazu kam.

Capit, im: Aus dem Lateinischen, Am Ende befindlich, spitz. Hier wohl ein 

  Wäldchen an der Stirnseite der Langstreifen eines Schlages.

Deip Büthbergs Mohr Das tiefe Moor am Büthberg.

Dörpstäd, 1850: Die wüste Dorfstätte am Glockenmoor.

Duncker Soll: Nach einer Person benannt.

Eick Soll: Eichensoll

Eier Berg: Im Zusammenhang mit alten heidnischen (slawischen) Bräuchen zu sehen.

Eier Soll: Soll am Eierberg

Ein Eicken: Stelle am Weg nach Dinnies, darauf eine Eiche.

Eller Berg: Erlenberg

Felddiek: Feldteich

Fier Soll: In Bedeutung Vier, siehe Vier Mohr.

Fleder Kuhl, Grot~ Lütt: Fliederkuhle, wahrscheinlich bereits die in der Urkunde von 1352

Fleisch Soll: Name eindeutig

Flog Kuhlen: In der Bedeutung Flecken

Fulgen, die: In der Bedeutung "Füllung", Bei einer Feldvermessung als zu klein festgestellte  

  Äcker wurden mit anderen Flächen bis zur geforderten Größe aufgefüllt. Diese waren die          

  sogenannten Fulgen.

Gottesacker. Im Kirchenbesitz oder früherer Friedhof

Hamburger Landstraße: Siehe Schwerinscher Landweg

Hassel Holtz: Mit Haselnußbüschen bestanden.

Häg Sählen, die: Ein mit Büschen oder Hecken umgrenztes Stück Land mit Söllen.

Hawer (Kalwer, Kavel) Soll (?), 1777, Mus Dieck, 1942: Auf der Karte von 1777, Mus Dieck, 1942: Auf der Karte von 1977 unleserlich. Das Soll trägt erst spät den anderen Namen Mausteich.

Heid Horst Am Brandmoor

Hell Kölcken-. Ein Kolk, mit Bäumen bestandene Grube, im nordöstlichen Zipfel.

  Hell mitunter aus Hölle entstanden.

Hell Busch: Siehe Hell Kölcken

Herings Teich: Fischteich

Hexen Kuhl: Derartige FN zeigen meistens ur- und frühgeschichtliche  Siedlungsplätze an.

Hoppen Häven: Hopfenhof der Ruester

Hormenholtz: Ein Wäldchen. Namensgebung unklar. Trat bereits 1777 wegen der unbekannten

  Bedeutung als Wormen- auf. Personenname oder von Wurm/Lindwurm? Ähnlich bei Grebbin:

  Lindenwald. Der Name soll von einem Lindwurm, der in dem Wald hauste, übertragen

  worden sein.

Hufensoll: Auf den Bauerhufen liegend.

Ihlen Sahl: Ihlen in der Bedeutung Lehm oder von Ihler (Blutegel).

Käthel Kuhl: Kesselkuhle

Katten Pohl.- Katzenpfuhl.

Katten Pohl Teich: Der Dorfteich. In ihm wurden die jungen Katzen ertränkt.

Kistenberg: Entstehung des Namens unklar.

Klafler, im, 1777, im Auster, 1786: Klafter-das Längenmaß (die Strecke, die ein

   Mann mit ausgestreckten Armen ermessen kann), Aust-hier nicht in der

   Bedeutung Ernte, sondern "hinten gelegen, am Hintern"

Klocken Mohr: Nach der Sage der darin versunkenen Glocken des ehemaligen an

   seinen Ufern liegenden Dorfes unbekannten Namens.

Kolck Horst 1777, Müschen Horst: Am Büthberg gelegen

Kräpelberg: Möglicherweise siawischen Ursprungs, Krepost-Festung, also eine

  Wegsperre oder ein Fluchtort, eine Umzäunung oder dergleichen.

Krug, der: 1777 noch am westlichen Ortsausgang von Ruest liegend.

Krumm Mohr: Nach seiner gewundenen Form.

Kruth Garn, 1777, Kruth Camp: Kraut- oder Kohlgarten.

Kuckucks Berg: Ein mittelalterlicher Spähberg. Er hatte mit dem Vogel gleichen

  Namens nichts zu tun. Man beachte die Grenzlage zum Dinnieser Felde.

  Wahrscheinlich aus Kiek entstanden.

Lehrn Kuhl: Eine lag südlich vom Glockenmoor am Weg nach Mestlin, die zweite

   nördlich vom Ort am Weg nach Klein Pritz.

Lütt Mohr: Kleines Moor

Mücken Mohr, das, 1777, Meven Moor, 1786: Mückenmoor an der alten Grenze

  westlich des Ruester Kruges.

Mühlensoll: An der Scheide nach Klein Pritz, ein jüngerer Flurname

Mümmeleken: Ein Moor nördlich am Glockenmoor. Mümmel - gelbe Teichrose.

Olls Mohr: An der Grenze zu Below.

Peper Soll. In der Bedeutung Pfeffer nach einer Pflanze mit pfeffrigem 

  Geschmack, vielleicht das Pfefferkraut (Bohnenkraut).

Peters Sahl: Benannt nach einer Person, ebenfalls wie die anderen Flurnamen in

  der Zusammensetzung mit Peter.

Petersberg: siehe Peters Sahl

Pfarr Huwe, die, 1777, Die Mestliner Pfarrhufe: Eine Hufe in der Größe von rund

  20 Hektar, die dem Mestliner Pastor zur Verfügung stand.

Poggen Soll: Froschsoll.

Primer, der: Ein slawischer Flurname in der Bedeutung Grenzwald, nordöstlich des Dorfes

 Reh Kuhl: Unveränderte Bedeutung.

Rönn Tannen, die Grossen, die Kleinen: Liegen an der "neuen Scheide zu Hohen Pritz". Ein Streifen Land mit den Tannen nördlich und nordöstlich des späteren Ruester Krugs wurde vor     

  1777 abgetrennt und zu Hohen Pritz geschlagen. Rönn in der Bedeutung "Grenze".

Rosen Horst: Nach darauf wachsenden Heckenrosen oder Malven? Flurnamen in der

  Verbindung mit Rosen- bezeichnen oft urgeschichtliche Bestattungsplätze

  (Urenfelder und dergleichen).

Röth Sahl, 1777, Rith Sahl: Am Dorf. Zur Aufbereitung des Flachses, welcher ins

  Wasser des Solls gelegt wurde, damit die Haut der Stengel verrottete. Dabei

  nahm der Flachs eine rötliche Färbung an.

Rüester Busch, am: Ein Waldstück an der Groß Niendorfer Scheide.

Ruge Horst, Ruge Kuhl, 1777, Rüst Kuhl Soll, Rustkuhl 1786- Orte in Verbindung

  mit Ruge kennzeichnen meistens ur- und frühgeschichtliche Siedlungsplätze.

  Ruge -rauh. In unmittelbarer Nähe lag der Silberberg, ein bronzezeitliches

  Hügelgrab. Die Gegend ist jetzt mit Ställen überbaut. Nicht verwechseln mit der 

  Rug Horst/Bauck Horst im Brandmoor.

Ruester Krug, 1850.- Entstand 1832/33 an der Kreuzung der Wege Mestlin-

  Sternberg und Ruest-Groß Niendorf.

Saager Kuhl: mehrere Bedeutungen möglich

Sauerberg: Jüngerer Flurname, in der Karte von 1777 nicht aufgeführt. Liegt 

  zwischen Ruest und der Scheide nach Klein Pritz. In Verbindung mit Sauerampfer?

Scheibe Berg, der: Der schiefe Berg, nach seiner Form benannt.

Schlie Soll: Schleiesoll

Schwerinsche Landweg, der: Führte durch das Dorf nach Goldberg. Um 1832/33 wurden die    

 beiden über längere Strecken parallel verlaufenden Wege nach Groß Niendorf und Schwerin ab

dem Ortsausgang Ruest bis zum Ruester Krug zu einem vereinigt. Der Weg nach Groß Niendorf

nannte sich auch Hamburger Landstraße. Der Schweriner Weg ist nicht mehr vorhanden.

Seut Grund, 1777, Süße Grund: Nach den hier wachsenden Pflanzen.

Silberberg, Silberbergs Mohr: Östlich vom Ruester Krug am Hof Nieland

Steinbrink: Auf der Karte von 1777 nicht verzeichnet, nordwestlich von Ruest.

Timpe Sahl: In der Bedeutung Zipfel, spitzwinklig, südlich Ruest.

Teufelsgraben: Der Weg von Ruest nach Mestlin, jetzt überpflügt, führte darüber hinweg. In der Nähe die Hexenkuhle und der Blocksberg, bereits auf dem Kadower Feld.

Todten Kuhl: An der Grenze zu Klein Pritz am Totenberg gelegen.

Torf Mohr: Hier wurde Torf gestochen.

Totenberg: Der erste Berg von der Klein Pritzer Scheide nach Ruest. Wenn ein Toter zum Begräbnis nach Ruest gebracht wurde und der Leichenzug diesen Berg erreichte, begann man in Ruest die Glocken zu läuten.

Trocken Büthbergs Mohr: Nordwestlich des Ruester Kruges.

Vier Mohr. Nach einem in der Nähe befindlichen Acker benannt, der in vier Perioden statt der sonst üblichen drei bestellt wurde.

Water Horst: Südöstlich des Ortes.

Wiechel Ohrts Mohr: In neuerer Zeit: Gemeindeland. Eine Weide am Ruester Krug.

Worinenholtz, vorm. Wormen- oder Hormen, siehe auch dort.

Wuhrs, de, 1850: Die Wuhrten des untergegangenen Dorfes am Glockenmoor.

Zegen Sahl, Lütt und Grot: Kleines und Großes Ziegensoll

 

Flurnamen der alten Feldmark

Flurnamen Ruest

 

1870/71 Gefallene

Nach einer Tafel in der Ruester Kirche:

"Carl Johann Heinrich Tiede, geboren zu Rüst am 17. November 1843, starb in Folge der Kriegsstrapatzen zu Rüst am 1. Mai 1872."

 

Im 1. WK Gefallene

Reservist Otto Egger                26.10.1914              Gefreiter Ernst Egger          4.10.1917

Ers.-Reserv. Wilhelm Braasch     26. 7. 1915         Füsilier Friedrich Jarchow 16.5.1918

Grenadier Heinrich Bartels        17.11.1915           Leutnant Willy Dieckmann 4.7.1918

Kriegsfreiw. Karl Jarchow         20. 3.1916              Füsilier Paul Dau            7.8.1918       

Grenadier Ernst Milding                 27. 7.1916        Landstpf. Friedrich Haefke  3.9.1918

Matrose August Cords                    14. 8.1916

 

Im 2. WK Gefallene und weitere 1939-45 Verstorbene

 

Ernst Becker                                    Sept. 1939              Willi Möller                           18.11.1944

Karl Cords                                        11.8.1941               Fritz Westphal                      1945

Hermann Prestien                             26.6.1942               Paul Holz                             verm. April 1945

Friedrich Ehmcke                             verm. 1943              Johannes Brenncke               Mai 1945

Otto-Karl Nehls                               13.12.1943               Erich Schulz                          Mai 1945

Hans Soltwedel                              08.05.1944               Else Schulz                           Mai 1945

Erich Hahn                                     24.06.1944               Renate Schulz                       Mai 1945

Friedrich Rinsch                    verm. August 1944               Alma Nehls                           6.5.1945

Ernst Rüter                         verm. August 1944                Frieda Ehmcke                  10.12.1945

Hans Steinfatt                     verm. August 1944                Walter Jarchow                Fünfeichen

Uhich Marten                                   19.8.1944                Ernst Westphal                 Fünfeichen

Karl-Friedrich Soltwedel                    04.09.1944

 

Bei Ruest aufgefündene tote Wehrmachtsangehörige

F 1 - Anfang Mai tot aufgefundenen, in Mestlin bestattet. Grab nicht mehr vorhanden.

F 2: Hier erschossen Soldaten der Roten Armee 4 deutsche Soldaten und 2 Nachrichtenhelferinnen. Begraben in Mestlin, Grabstelle nicht mehr vorhanden. Das waren die toten Soldaten, denen Werner Ehmcke die Soldbücher abnahm und versteckte. Nach seiner Rückkehr waren die Papiere durchnäßt und nicht mehr leserlich. Die Erkennungsmarken sollen durch Gutsarbeiter Paschen weggeworfen worden sein. Außerdem auf dem Friedhof in Mestlin eine Grabstelle mit Holzkreuz und der Inschrift:,2 unbekannte Soldaten".

F 3: Ein toter Soldat aus Röbel lag auf der Hufe XI. Wurde von seinen Angehörigen abgeholt. Ein weiterer wurde von den Frauen Cords und Hinz vorläufig begraben, kam später nach Mestlin, Grab nicht mehr auffindbar.

F 4: Im Brandmoor stöberten die Russen 7 deutsche Soldaten auf und erschossen diese. Begraben auf dem Kirchhof in Ruest, versehen mit Holzkreuzen, Gräber noch erkennbar, Stahlhelme waren noch lange Zeit vorhanden.

 

Diese Aufnahme stammt ungefähr aus dem Jahre 1900 und zeigt einen großen

         Teil der Ruester Bauernschaft vor dem späteren Ruester Krug.

Ruester Bauernschaft ca.1900

 

Sitzend von links- Kröger (XVI), Soltwedel (IX), Sternberg (XIX), Rieck (I), Ehrncke (XII), Welzien (XV)

Stehend von links: Wiese (IIX), Möller (XVII), Nehls (XIII), Jarchow (XVIII), Köpcke (II), Garling, auch Schimmel-Garling genannt (XIV), Dieckmann (IV),

Westphal (VI), Stüdemann (XXII), H. Welzien (V)

 

Dorflage Ruest 1960

 Dorflage Ruest 1960

 

Landeszeitung vom 1. 7. 1952:

Großbauer Wahls sabotiert unsere Gesetze

 Landarbeiter mit Messer bedroht - Saboteure müssen streng bestraft werden

 

Parchim (H. Eig. Ber.). Der Großbauer Wahls aus Mestlin –Rüst hat eine Landwirtschaft von 42 Hektar. Obwohl er oft aufgefordert wurde, seine gesetzlichen Verpflichtungen zu erfüllen, tat er dies nicht.

Er beschäftigt mehrere Landarbeiter, hat aber noch niemals die Tarife, wie sie im Landarbeiterschutzgesetz festgelegt sind, eingehalten. So zahlte er dem Landarbeiter Kiffe, der Landarbeiterin Fährmann und deren Kindern, die bei ihm beschäftigt waren, niemals den vollen Tarif. Zwei  Pflegekinder hat er angenommen, die bei ihm schwerste Arbeit verrichten müssen und oft geschlagen werden. Aus diesem Grunde verließen nach ordnungsgemäßer Kündigung die bei ihm beschäftigten Landarbeiter die Arbeitsstelle, weil sie sich nicht länger ausbeuten lassen wollten. Als ihm die Landarbeiter ihren Beschluß mitteilten, wurde der Großbauer Wahls ausfallend, ging zu Tätlichkeiten über und bedrohte die Landarbeiter sogar mit dem blanken Messer. Die Landarbeiterin Fährmann mußte sich in ihre Kammer einschließen und die Tür verriegeln.

Wahls warf daraufhin mit Feldsteinen die Fensterscheiben der Kammerder Landarbeiterin ein und versuchte, sie mit Steinwürfen in ihrer Kammer zu verletzen. Die Landarbeiterfamilien, die den Schutz des Staates gegen solche Verbrecher mit Recht verlangen, wandten sich an die SED als ihre Partei. Sie haben inzwischen durch die Unterstützung der SED die volle Hilfe der Verwaltung erhalten, während die Familie des Großbauem Wahls für ihre verabscheuungswürdige Handlungsweise zur Verantwortung gezogen wird. Alle Landarbeiter sollen wissen, daß sie in solchen und ähnlich Fällen den vollen Schutz der Gesetze der Deutschen Demokratischen Republik in nehmen können, und daß sie in jedem Falle auf die Hilfe der Partei der Arbeiterklasse, die SED rechnen können. Die Landarbeiter der Gemeinde Rüst-Mestlin u. die Bevölkerung verlangen die sofortige Bestrafung dieses Verbrechers und schamlosen Ausbeuters.

 

Bemerkungen zum Artikel der LZ vom 1. 7. 1952

(J.-G. Nehls)

Zwischen Ostern und Pfingsten 1952 zeichnete sich eine besondere Spannung bei den Flüchtlingen ab. Hatten sie bisher einiges Zubrot bei den Bauern verdient, wollten sie plötzlich nicht mehr helfen. Es war, als ob es gesteuert wurde.

So hatten Frau Fährmann und Kiffe, die bei Wahls (Hof VIII) wohnten, jegliche Hilfe auf dem Feld urplötzlich verweigert. Wahls versuchte vergeblich, beide zur weiteren Hilfe zu bewegen. Das Hacken und Verziehen der Rüben stand vor der Tür. Wahls, 1940 wegen eines schweren Herzfehlers wehruntauglich geschrieben, verlor die Beherrschung und warf von außen mit einem Stein eine Fensterscheibe seiner eigenen Wohnung ein. Weiteres war nicht geschehen, es wurde auch kein Messer gezückt. Auf Veranlassung der beiden Frauen holte die Polizei Wahls ab und brachte ihn in ein Krankenhaus nach Schwerin. Man stellte fest, daß Wahls kein besonderer Pflegefall war. Er durfte das Krankenhaus wieder verlassen. Schließlich kam es zum Prozeß. Wahls wurde verurteilt. Die Frauen Fährmann und Kiffe zeugten gegen Wahls. Frau Wahls mußte vom Hof und wurde in Schwinz untergebracht.

Als alles gelaufen war, brachte man die Zeugen Fährmann und Kiffe nach Sachsen. Vor ihrer Verlegung brachte man sie bei mir unter, wo sie aber nicht lange wohnten. Denn sie lagen ständig dem Bürgermeister in den Ohren, weil des Nachts -..der Besitzer Nehls auf dem Hof umherspukte".

So war die Sache Wahls und nicht anders. Es mußte ein Fall geschaffen werden, ein Fall gegen die Großbauern.

 

Landeszeitung vom 4.7.1952 

Sabotage, Ablieferungssoll Ruest

 

 

Ablieferungssoll, Wahlzwang 1949

 

Anordnung Dreschmaschine,Verpflichtungsschein

Der Rat des Kreises Parchim 14.03.1952        

 

Ablieferungsplan 1952

 

 

 

Ortslage Mestlin 1777, Ruest 1777,Nygenhof

 Quellennachweis

 

      1. Von den alten Familien zu Mestlin, Güstrow 1938 (Kurzfassung der Chronik

      zu Mestlin des Pfarrers Buchholz von 1785)

      1. Mecklenburg zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges, Dr. Schnell, Güstrow, 1907
      2. Deutsche und slawische Einflüsse in der Dobbertiner Kulturlandschaft, Franz

      Engel, Kiel, 1934

      1. Kapitalistische Bauernbefreiung, G. Moll, Verlag Hinstorff, Rostock, 1968
      2. Vererbpachtung ohne Bauernlegen, Prof. Dr. G. Moll

      in "MecklenburgMagazin", Beilage der SVZ, April 1994

      1. Berichte von Landsleuten
      2. Karten von Ruest und Mestlin des Landeshauptarchivs in Schwerin
      3. Mecklenburgisches Urkundenbuch,

      Urkunden Nr. 7583 (1352),7875 (1354),9542 (1366)

Nach Abschluß der Arbeiten für dieses Heftchen ist es mir ein Bedürfnis, allen zu danken, die mir mit Rat und Tat geholfen haben. Besonders danke ich Frau Ursel Zülck, Frau Liesbeth Dau, Herrn Burghard Keuthe und Herrn Wolfram Cords. Dank gebührt auch meiner Frau, die mit mir die Archive besuchte und die manche Stunde in unserem Heim allein verbrachte, während ich an der Geschichte arbeitete.

 

Johann-Georg Nehls

 

 einschariger Holzpflug